Erziehung, Momlife

Baby, what a night.

Kein Thema beschäftigt uns Eltern so sehr wie das Thema Schlaf. Nicht nur, dass ab der Geburt des eigenen Kindes unsere Schlafbilanz ein immer weiter wachsendes Defizit aufweist und der Panda-Look zum Alltag gehört. Nein, wir zermartern uns den Kopf über den Schlaf unserer lieben Kinder. Schlafen sie genug oder gar zu viel? Sollte man die Kinder schon früh an einen Rhythmus gewöhnen oder ist es sinnvoller der Natur ihren Lauf zu lassen? Schliesslich pendelt sich das irgendwann von alleine ein. Aber nach der zehnten mehr schlecht als recht geschlafenen Nacht fragt man sich doch: wann ist denn genau das „irgendwann“? Also von Anfang an lieber Familienbett oder doch getrennte Schlaflager? Und wie lange soll man die Kinder denn in den Schlaf begleiten? Wann beginnt denn die kinderfreie Zeit?

Ich denke, dass es auch bei diesem Thema kein richtig und kein falsch gibt. Jede Familie muss für sich entscheiden, was für sie stimmt. Zu gerne und zu einfach lässt es sich mit dem Finger auf jemanden zeigen und dessen Erziehung kritisieren. Wir alle sind nicht frei von Fehlern und lernen jeden Tag als Eltern dazu.

Bevor Carla auf die Welt kam, hatten mein Mann und ich ganz klare Vorstellungen wie das Leben mit Baby abzulaufen hat. Doch unser kleines Löwenmädchen hat uns sehr schnell eines Besseren belehrt. Plötzlich hatten auch wir das Bedürfnis sie nachts ganz nah bei uns zu haben und empfanden die Vorstellung dieses kleine, schutzlose Wesen alleine in ihrem Zimmer schlafen zu lassen als abwegig. Und so blieb unsere kleine Prinzessin bis kurz nach dem ersten Geburtstag bei uns im Zimmer. Zuerst im Baby Bay, anschliessend in ihrem Bettchen neben uns und zum Schluss an der gegenüberliegenden Wand. Als wir Carlas Bett dann in ihr Zimmer brachten, fiel mir die Trennung sehr schwer. Doch es war die richtige Entscheidung. Nach wie vor begleiten wir sie in den Schlaf. Diese ruhige Minuten vor dem einschlafen miteinander sind uns sehr wichtig. Darin liegt so viel Frieden, so viel Geborgenheit und so viel Liebe. Bis sie dann ins Land der Träume abgetaucht.

Nayla stille ich noch in den Schlaf. Daher schläft sie bei uns im Zimmer; in ihrem Bettchen am Fussende unseres Bettes. Auch bei ihr wird der Tag kommen, an dem wir sie behutsam an das Schlafen in ihrem eigenen Zimmer heranführen werden. Vielleicht auch mit knapp jährig; vielleicht früher, vielleicht später. Wie immer an den individuellen Bedürfnissen unseres Engels angepasst.

Benötigt eine unsere Prinzessin (oder auch beide) in der Nacht unserer Nähe, so steht unser Bett ihnen immer offen. Gegen ein Familienbett im eigentlichen Sinne haben wir uns bereits sehr früh entschieden. Die Mama hat dann dermassen alle Antennen an, dass an Schlaf nicht zu denken ist.

Im Allgemeinen erziehen wir unsere Kinder bedürfnisorientiert, vergessen aber unsere Bedürfnisse nicht voll und ganz. Wir sehen uns auch als Teil des Ganzen. Und so suchen wir in vielen Dingen einen Kompromiss zwischen den kindlichen und unseren Bedürfnissen. Selbstverständlich nur dort, wo es auch sinnvoll ist.

In diesem Sinne: keep your babies close!